Mobilität

ZF: Aktiver Gurtstraffer für mehr Sicherheit

Die weiterentwickelte Version des aktiven Gurtstraffers von ZF bringt Passagiere in die richtige Position. Foto: ZF

ZF hat das Gurtsystem weiterentwickelt. Dank seiner Vernetzung mit dem Fahrzeugsensorgen sorgt er für mehr Sicherheit.

Bei einem Aufprall kommt es auf Millisekunden an. Mit seinem nun vorgestellten neuen Sicherheitsgurt sorgt der Technologiekonzern ZF nun für einen erhöhten Insassenschutz.

Wie das Friedrichshafener Unternehmen am Donnerstag mitteilte, bringe der neue Gurt die Passagiere vor einem unvermeidlichen Aufprall in die richtige Sitzposition und sorgt dafür, dass diese ideal fixiert werden. Um seine volle Schutzwirkung zu entfalten, bezieht das Gurtsystem dafür die erforderlichen Informationen von denen im Fahrzeug verbauten Sensoren. Wenn diese vor dem Aufprall eine Gefahrensituation erkennen, wird der Gurt gestrafft. Erst danach erfolgt „die pyrotechnische und damit irreversible Straffung“ des Gurts, so die Entwickler von ZF.

Gurtstraffer als Herzstück des Systems

Dabei ist der elektromechanische Gurtstraffer ACR8 das Herzstück des Systems. Er ist nicht nur in der Lage, den Gurt zu straffen, sondern auch für weniger Spannung und damit einen Komfortgewinn zu sorgen. Ferner ist kann er den Fahrer im Vorfeld eines Crashes warnen und so bis zu einer Sekunde Reaktionszeit herausholen.
Bei dem ZF-System arbeiten die Rückhaltesysteme Gurt und Airbag zusammen. So hält der Gurt den Oberkörper zunächst zurück, ehe er ihn in den Millisekunden nach dem Crash langsam Richtung Airbag freigibt, bis das Luftkissen den Insassen auffängt.

Ein Gurt, der diese Möglichkeit nicht hat, weil beispielsweise der Oberkörper beim Crash bereits zu weit nach vorn geneigt war, kann dies die Verletzungswahrscheinlichkeit erhöhen. Hier kommt die Repositionierung ins Spiel. Bereits beim Anlegen des Gurts wird dieser angezogen, so dass er gut am Insassen anliegt. In dem Moment, wo eine Gefahr von den Sensoren erkannt werden, kann das Gurtsystem diese Zeit zum verbesserten Schutz des Insassen nutzen. Hierzu nutzt es neben den Sensoren auch den automatischen Notbremsassistenten und zieht den Insassen mit genau dosierter Kraft in die richtige Position. Während des Bremsmanövers wird er in dieser Position gehalten. „Im Falle eines anschließenden Crashs kann die danach einsetzende pyrotechnische Straffung und das gesamte Rückhaltesystem die ideale Wirkung entfalten und so die Unfallfolgen minimieren“, so ZF.

Das Gurtsystem kann aber auch andere Funktionen erfüllen, wie der Zulieferer mitteilte. Beispielsweise kann es bei Müdigkeit „wachrütteln“ oder beim Wechsel vom automatisierten zum manuellen Fahren durch Pulsieren des Gurtbands darauf aufmerksam machen. ZF hat bei Versuchen herausgefunden, dass die Reaktionszeit um bis zu eine Sekunde gegenüber optischen oder akustischen Signalen verkürzt werden kann. Auf der Autobahn entspricht dies einer Strecke von immerhin 36 Metern.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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