Fahrberichte

Seat Ibiza TGI: Nur 4,53 Euro für 100 Kilometer

Effizient unterwegs: der Seat Ibiza TGI. Foto: Mertens

Der Seat Ibiza TGI ist einer der wenigen Kleinwagen mit Erdgasantrieb. Wer nach einem effizienten Modell sucht, ist mit dem Spanier gut beraten.

Schließlich bietet er im Vergleich zu einem klassischen Verbrenner dank seiner Kombination aus Benzin- und Erdgasantrieb eine kostengünstige Alternative für Vielfahrer. Dabei ist der Ibiza TGI zudem eine gute Wahl für alle die, die umweltschonend unterwegs sein wollen, aber noch nicht gleich auf ein Elektroauto umsteigen wollen.

Denn dank CNG stößt der Ibiza rund 25 Prozent weniger CO2 aus als ein reiner Benziner. Zudem ist der Energiegehalt von Erdgas im Vergleich zum Benziner höher: Ein Kilogramm CNG entspricht 1,5 Liter Benzin.

CNG-Tank fasst 13,8 Kilogramm

Damit die Fahrt an die nächste der derzeit rund 850 bundesweiten Erdgastankstellen seltener als zuvor angetreten werden muss, hat die VW-Tochter den Ibiza TGI mit einem größeren Erdgastank ausgestattet: er kann nunmehr mit 13,8 Kilogramm Erdgas betankt werden. Der Benzintank fasst nur noch neun Liter, was ihn damit zu einem quasi monovalenten Erdgasfahrzeug macht. So unterwegs ermöglicht der kleine Spanier eine Reichweite von über 400 Kilometer. Damit kann man ohne weitere Probleme auch längere Strecken zurücklegen – und das deutlich kostengünstiger als in einem Benziner oder sogar Diesel.

Der Ibiza wird mit einem Verbrauch von 3,4 Kilogramm angepriesen, bei den Testfahrten waren es bei einem hohen Stadtanteil 4,1 Kilogramm. Das entspricht bei einem durchschnittlichen Kilopreis von 1,104 Euro einem Preis 4,53 Euro für 100 Kilometer. Viel günstiger kann man nicht unterwegs sein, auch nicht mit einem Diesel.

90 PS starker Dreizylinder

Verzicht üben muss man in diesem Seat Ibiza auch nicht: Klar, sein 90 PS starker Dreizylindermotor ist kein Ausbund an Sportlichkeit, doch er reicht allemal, um bequem von A nach B zu kommen. In 12,1 Sekunden beschleunigt der Ibiza TGI auf Tempo 100. Sein 95 PS starkes Diesel-Pendant ist mit 11,3 Sekunden nur unwesentlich schneller. Die Höchstgeschwindigkeit mit 180 km/h angegeben. Das ist mehr als ausreichend.

Abseits dieser Fahrleistungen hinterlässt der Ibiza TGI einen ausgewogenen Eindruck. Das Fahrwerk ist zwar straff abgestimmt, aber weiterhin ausreichend komfortabel, sodass schlechte Straßenverhältnisse gut abgefangen werden. Die direkt abgestimmte Lenkung vermittelt eine gute Rückmeldung zur Straße.

Der Seat Ibiza TGI verbrauchte bei den Testfahrten etwas mehr als 4 Kilogramm.  Foto: Mertens

Der von uns gefahrene Ibiza in der sportlichen Ausstattungsvariante FR bringt zudem alle Annehmlichkeiten mit, die man von einem modernen Fahrzeug in dieser Klasse erwartet: Neben einem wertigen Innenraum verfügt der Ibiza bereits über eine Klimaautomatik, LED-Scheinwerfer, 17 Zoll-Leichtmetallfelgen, ein Licht- und Sichtpaket, einen Tempomaten und eine Ultraschall-Einparkhilfe. Daneben stehen optional eine Vielzahl von Fahrassistenzsystem wie eine automatische Distanzregelung (210 Euro), eine Rückfahrkamera (525 Euro) oder das Seat Drive-Profil (120 Euro) zur Auswahl, mit dem sich zwischen den Modis Normal, Sport, Eco, Individual wählen lässt.

Ausreichend Platz im Innenraum

Doch ihn als Kleinwagen zu bezeichnen, wird ihm nicht gerecht. Denn mit einer Länge von fast 4,06 Meter kommt er auf Abmessungen, die wenig Verzicht bedeuten. Im Innenraum findet Fahrer und Beifahrer ausreichend Platz vor. Auch im Fond können Passagiere mit einer Körpergröße bis 1.80 Meter recht bequem sitzen. Wer sich für den für uns gefahrenen Ibiza interessiert, der muss für ihn in der FR-Ausstattung mindestens 18.450 Euro auf den Tisch des Händlers legen.

Wer es noch sportlicher mag. Für den gibt es das optisch noch dynamischere Sondermodell „Black Matt Edition“. Dafür werden dann 23.315 Euro fällig. Es geht natürlich auch billiger: in der Variante Style kostet das TGI-Modell des Ibiza 19.070 Euro. Da Seat den Absatz seiner Erdgasmodelle auch in 2020 weiter fördern will, setzt der Hersteller auch in diesem Jahr übrigens seine Gleichpreisstrategie fort, wie Seat-Deutschland-Chef Bernhard Bauer gerade im Interview mit der Autogazette gesagt hat.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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