Brennstoffzelle

Honda: Brennstoffzelle soll Kosten von Diesel erreichen

Honda hat mit GM die nächste Generation eines Brennstoffzellen-Systems vorgestellt. Foto: Honda

Honda will die Nachfrage zur Nutzung von Wasserstoff vorantreiben. Dazu gehört nicht nur der Pkw-Bereich.

So plant Honda im kommenden Jahr eine Brennstoffzellen-Fahrzeug in Nordamerika und Japan einzuführen, wie der Hersteller am Donnerstag mitteilte. Das Fahrzeug sei mit dem gemeinsam mit GM entwickelten Brennstoffzellensystem der nächsten Generation ausgerüstet ist.

Das neue Brennstoffzellensystem sei in der Lage, die Kosten im Vergleich zum Brennstoffzellensystem des Honda Clarity Fuel Cell von 2019 auf ein Drittel zu senken. Erreicht wurden die Kostensenkungen unter anderem durch „die Einführung innovativer Materialien für die Elektroden, die Weiterentwicklung einer Zellversiegelungsstruktur, die Vereinfachung der unterstützenden Ausrüstung („Balance of Plant“) und die Verbesserung der Produktivität“, so Honda.

Umfassende Nutzung in 2030

Honda geht aufgrund der mit GM getätigten Entwicklungen und gesammelten Erfahrungen davon aus, das im Jahr 2030 mit einer umfassenden Nutzung von Brennstoffzellen zu rechnen ist. Auf dem Weg dorthin intensiviert Honda seine Grundlagenforschung für zukünftige Brennstoffzellentechnologien. Ziel sei es, bis dahin die Kosten des gemeinsam mit GM entwickelten Brennstoffzellensystems zu halbieren und die Lebensdauer zu verdoppeln. Bei den Kosten will Honda versuchen, die Gesamtkosten auf das Niveau von Dieselmotoren zu bekommen.

Die Japaner arbeiten bereits seit über 30 Jahren an der Brennstoffzellentechnologie, seit 2013 arbeitet man mit GM am Brennstoffzellensystem der nächsten Generation. Honda selbst bezeichnet das Brennstoffzellensystem als das Herzstück seiner Wasserstofftechnologie.

Einsatz auch im Weltraum

Der Konzern will das System nicht nur in Fuel Cell-Fahrzeugen anwenden, sondern auch auf auf anderen Anwendungen ausweiten. Damit soll die Nachfrage nach Wasserstoff gesteigert und die Nutzung von Wasserstoff zur Erreichung der CO2-Neutralität vorangetrieben werden. Zu den Bereichen gehört auch der Einsatz im Weltraum. „Für verschiedene Aktivitäten im Weltraum benötigen Menschen neben Wasser, Nahrung und Sauerstoff auch Wasserstoff als Treibstoff und für die Stromversorgung. Um längerfristig im Weltraum tätig sein zu können, muss der erforderliche Nachschub von der Erde auf ein Minimum reduziert werden“, so Honda.

Damit das bewerkstelligt werden kann, sei die Schaffung eines Kreislaufsystems auf Basis erneuerbarer Energien notwendig. Dabei handelt es sich um ein „Wasser-Elektrolyse-System mit hohem Differenzdruck, das mit Hilfe von Sonnenenergie und Wasserelektrolyse Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt, und einem Brennstoffzellensystem, dass aus Sauerstoff und Wasserstoff Elektrizität und Wasser erzeugt“, so Honda. Gemeinsam mit der japanischen Weltraumbehörde JAXA hat Honda bereits Entwicklungsarbeiten bis Mitte des vergangenen Jahres betrieben. Im Vorjahr wurde zudem mit der JAXA ein Forschungs- und Entwicklungsvertrag über ein „Erneuerbare-Energien-Kreislaufsystem“ unterzeichnet. Damit soll Elektrizität für Arbeiten auf der Mondoberfläche sowie für verschiedene Mondfahrzeuge bereitstellen werden.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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