Mobilität

Allianz: Hände weg von Handy und Kopfhörern

Fahrradfahrer sollten auf die Nutzung von Kopfhörern verzichten. Foto: Allianz

Fahrradfahrer sollten während der Fahrt auf die Nutzung von Handy und Navigationsgerät verzichten. Das steigert das Unfallrisiko. Die Allianz hat Radfahrer befragt.

Wie die vom Allianz-Zentrum für Technik (AZT) durchgeführten Umfrage zur Nutzung elektronischer Geräte hervorgeht, würde jeder vierte (27 Prozent) Fahrradfahrer während der Fahrt Kopfhörer oder Earplugs nutzen.

Der Anteil liegt bei den 18- bis 24-Jährigen sogar noch höher: Hier gaben mit 71 Prozent drei von vier Personen an, während des Radfahrens mit Kopfhörern unterwegs zu sein. „Ablenkung ist auch bei Fahrradfahrern ein Unfallrisiko. Unsere
aktuelle Umfrage zeigt, dass vor allem Kopfhörer und Displays am Lenker ein hohes
Ablenkungspotenzial haben“, sagte Allianz-Schadenvorstand Jochen Haug,

52 Prozent erhöhtes Unfallrisiko

Die Nutzung von Kopfhörern führt nach Angaben der Allianz über alle Altersklassen hinweg auf dem Fahrrad zu einem um 52 Prozent höheren Unfallrisiko. „Ein Mythos ist, dass die Gefahr nur in der akustischen Beeinträchtigung liegt. Vielmehr erweisen sich die kognitive und emotionale Wegwendung als heimlicher Aufmerksamkeitskiller“, stellte AZT-Sicherheitsforscher Jörg Kubitzki fest.

Eine Gefahr für Radfahrer stellen aber auch am Lenker montierte Navigationsgeräte dar. Sie lenken genauso vom Verkehrsgeschehen wie ein ein zur Navigation in der Hand gehaltenes Handy. Ein Viertel (27 Prozent) der befragten Fahrradfahrer nutzen laut Umfrage ein befestigtes Display. Fast jeder zehnte Befragte gab an, es sehr häufig oder häufig zu nutzen „Statt auf die Straße geht der Blick immer wieder auf den elektronischen Helfer. Das lenkt deutlich vom Straßenverkehr ab und erhöht das Unfallrisiko um fast 40 Prozent“, so Haug.

Während bei Autofahrern das Telefonieren eine große Ablenkungsgefahr darstellt, spielt es bei Radfahrern eine eher untergeordnete Rolle. Nur knapp drei Prozent der Befragten gaben an, dass sie häufig oder sehr häufig telefonieren oder simsen. Aber auch hier bilden die 18 bis 24 Jährigen eine Ausnahme: von ihnen schlossen 47 Prozent nicht aus, zu telefonieren oder zur texten (45 Prozent).  Neben der erhöhten Unfallgefahr riskieren die Nutzer elektronischer Geräte auch Bußgelder, die zwischen 55 bis 100 Euro liegen können.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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