Elektro

BMW i7: Neuer Luxus-Stromer aus München

Der BMW i7 hat eine Reichweite von 625 Kilometer. Foto: BMW

Nun hat auch BMW seinen 7er als rein elektrische Variante im Angebot. Im November wird der i7 auf den Markt kommen und sich dann unter anderem mit dem Mercedes EQS messen.

Der Oberklasse-Stromer der Schwaben hat seit seinem Marktstart im vergangenen Jahr für viel Furore gesorgt – und dazu trägt auch seine Reichweite von bis zu 780 Kilometer bei. Dem will BMW mit seinem i7 in nichts nachstehen.

Ganz so viel Reichweite hat der i7 mit 625 Kilometer zwar nicht, doch das hängt nicht an der geringeren Effizienz des neuen Stromers. Es ist vielmehr dem Umstand geschuldet, dass BMW ihn „nur“ mit einer 101,7 kWh starken Batterie ausgestattet hat. Der EQS kommt im Vergleich auf 107, 8 kWh. Entsprechend selbstbewusst zeigt man sich bei den Münchnern auch, spricht wie Projektleiter Christian Schneider von dem effizientesten Fahrzeug seiner Klasse.

Hohe Effizienz
Der neue BMW 7er tritt in Konkurrenz zum Mercedes EQS. Foto: Mertens

Schneider verweist in diesem Zusammenhang auf die hohe Effizienz des i7 von 93 Prozent. Dieser Wert gibt an, wieviel Energie aus der Batterie an den Rädern ankommen. Angesichts dieser Effizienz kommt der i7 xDrive 60 auf einen Verbrauch von 18,4 bis 19,6 kWh. Mit diesem Modell beginnt Ende des Jahres in Europa die Markteinführung des neuen Stromers in Europa. Seine zwei Elektromotoren bringen es auf eine Leistung von 544 PS. Damit lässt es sich in 6,1 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, die Spitzengeschwindigkeit ist bei 240 km/h erreicht.

Ladeleistung von 195 kW

Das Systemdrehmoment des über 2,6 Tonnen schweren i7 liegt bei kraftvollen 745 Nm. Ist die Batterie leer, lässt sich dank einer Ladeleistung von 195 kW in nur zehn Minuten eine Reichweite von 170 Kilometer nachladen. Die Ladedauer von zehn bis 80 Prozent liegt an einem Schnelllader bei 34. Minuten. Diejenigen, die zu Hause laden, müssen an einer 11 kW starken Wallbox für eine Vollladung mit 9,5 Stunden kalkulieren.

Wie bei allen Elektroautos von BMW ist auch der i7 nicht auf einer rein für die E-Mobilität entwickelten Plattform unterwegs. Seiner Strategie „Power of Choice“ folgend können die Kundinnen und Kunden den neuen 7er auch als reinen Verbrenner oder auch als Plug-in-Hybrid bestellen. Und, hätte sich Schneider für den neuen i7 nicht eine reine E-Architektur gewünscht? „Nein“, sagt er, „denn diese Plattform bringt keine Nachteile. Ganz im Gegenteil. Wir lassen unseren Kunden die Wahl, für welchen Antrieb er sich entscheiden will.“

Großer Screen für Fondpassagiere
Im neuen 7er gibt es einen großen Monitor für die Fondpassagiere. Foto: BMW

Wer sich in der Oberklasse durchsetzen will, der muss seinen Kunden indes ein stimmiges Gesamtpaket liefern. Dazu gehört insbesondere ein komfortabler Innenraum.

Dazu gehört in dem 5,39 Meter langen 7er vor allem erst einmal viel Platz im Innenraum. Dafür ist angesichts eines Radstandes von 3,22 auch gesorgt. Diejenigen, die es besonders komfortabel mögen, haben sogar die Möglichkeit, optional einen Sitz mit Liegefunktion und integrierter Beinauflage zu ordern. So kann man nicht nur den Sternenhimmel durch das Panoramaglasdach anschauen, sondern sich auch wie im Kino fühlen.

Denn BMW bietet seiner zahlungskräftigen Klientel einen so genannten Theatre Screen. Dahinter verbirgt sich ein 31,1 Zoll großer am Dachhimmel befestigter Touchscreen. Er lässt sich per Knopfdruck herausklappen. Auf ihm kann man sich in 8K-Qualität die neusten Filme auf Amazon Fire TV anschauen. Offensichtlich scheint dieses Feature, so zeigen es Kundenbefragungen, bei den Kundinnen und Kunden auf großes Interesse zu stoßen, wie ein Sprecher bei der Vorstellung des neuen 7er in der Kleinen Olympiahalle in München sagte.

Intuitive Bedienung
Das Digitalcockpit im neuen BMW 7er. Foto: BMW

Im Cockpit des BMW 7ers wurde die Zahl der Knöpfe auf ein Minimum reduziert – das meiste lässt sich über Gesten, Sprache oder per Berührung steuern. Der iDrive-Controller gehört nach wie vor zur Ausstattung. Zum Teil der Digitalisierung gehört auch eine so genannte Interaction Bar. Sie verläuft entlang des Armaturenbrettes bis in die vordere Hälfte der Türen. Mit ihr kann dem Fahrer oder der Fahrerin beispielsweise signalisiert werden, dass ein Anruf eingeht. Sie dient aber beispielsweise auch als Bedienfeld für die Steuerung der Klimatisierung.

Dass der neue 7er über eine Vielzahl von Fahrassistenzsystemen verfügt, versteht sich von selbst. Zudem ist für das automatisierte Fahren auf Level 3 vorbereitet. Ab dem kommenden Jahr wird der neue 7er zudem auch über eine Remotepark-Funktion verfügen. Dann ist es ihm möglich, auch von außerhalb das Fahrzeug per Smartphone parken und rangieren zu lassen.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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