Elektro

VW ID.5 GTX: Schickes Coupé mit neuer Software

Der VW ID.5 GTX wirkt als Coupé optisch sehr ansprechend. Foto: VW

Nach dem Skoda Enyaq iV bekommt nun auch VW mit dem ID.5 eine Coupé-Variante ihres großen Elektro-SUVs. Den Stromer gibt es auch als sportliche GTX-Variante.

Mit dem Coupé setzen die Wolfsburger nach dem ID.3, ID.4 und ID.Buzz ihre E-Offensive mit einem Modell fort, das den Absatz der Kernmarke weiter beflügeln soll. Mit dem ID.5 sollen neue Kundinnen und Kunden den Weg zur Marke finden.

Davon wird VW indes nicht mehr in diesem Jahr profitieren, sondern frühestens 2023. Angesichts der anhaltenden Chipkrise und fehlender Bauteile wegen des Ukraine-Krieges müssen sich Kundinnen und Kunden derzeit auf Lieferzeiten von „zehn bis zwölf Monaten einstellen“, wie eine Sprecherin bei der Vorstellung des ID.5 in Salzburg sagte.

Ab 2023 nur noch reduzierte Kaufprämie
Aufgeräumt: das Cockpit des VW ID.5. GTX. Foto: VW

Mit derart langen Lieferzeiten sind die Wolfsburger zwar nicht allein, doch das macht die Situation für potenzielle Käuferinnen und Käufer nicht besser. Denn da für die Gewährung der Kaufprämie der Tag der Zulassung zählt, dürften sie nur noch die reduzierte Kaufprämie erhalten. So plant die Bundesregierung ab 2023 den staatlichen Anteil der Förderung von bisher 6000 Euro auf 4000 Euro zu reduzieren.

Wer sich trotzdem für das neue Coupé entscheidet, dem verspricht ein Fahrzeug, das mit seinen neuen Software-Generation 3.1. und seinen „modernsten Systemen und Funktionen neue Maßstäbe bei Bedienung, Komfort und Laden“ setzen soll. Hört sich vollmundig an, doch hält der Neue auch, was man verspricht?

Nun ja, nicht in jeder Beziehung. So soll beispielsweise die Sprachsteuerung (Hey ID.) 95 Prozent der Befehle erkennen – und diese auch schneller umsetzen. Bei den Testfahrten waren wir von diesem Wert indes weit entfernt – und auch die Umsetzung der erkannten Befehle (Hey ID, erhöhe die Temperatur) dürfte durchaus schneller gehen. Doch bis die ersten Fahrzeuge in Kundenhand übergehen, können hier ja noch weitere Optimierungen eingespielt werden.

Höhere Ladeleistung

Zu den Neuerungen, die der ID.5 mitbringt, gehört auch eine höhere Ladeleistung. Sie liegt nun bei 135 statt 125 kW. Damit lässt sich die 77 kWh starke Batterie in 29 Minuten an einem Schnelllader von 5 auf 80 Prozent laden. Im Topmodell, dem ID.5 GTX, sollen es unter optimalen Außentemperaturen (23 Grad) und einer vorkonditionierten Batterie 36 Minuten sein. Mit dieser Ladedauer sind dann Reichweiten beim ID.5 von 390 Kilometer (520 Kilometer bei 100 Prozent) bzw. 320 Kilometer (490 Kilometer) und beim ID.5 GTX möglich.

Erstmals bei einem E-Modell von VW ist beim ID.5 an entsprechenden Ladesäulen auch Plug-and-Charge möglich. Zur Schonung der Batterie wird die Ladeleistung übrigens automatisch auf 80 Prozent begrenzt. Wer sein Auto zu 100 Prozent laden will (beispielsweise vor längeren Touren), der kann im Menü dem Auto dazu den entsprechenden Befehl geben. Lernfähig zeigen sich die Wolfsburger auch bei der Anzeige des Ladestandes. Nun wird er auch direkt im Zentraldisplay in Prozent und Restreichweite angezeigt.

Drei Motorisierungen zum Start
Der VW ID.5 GTX ist die Topvariante der Baureihemit 299 PS. Foto: VW

VW wird den ID.5 zum Start mit drei Motorisierungen anbieten: den ID.5 Pro mit 174 PS, den ID.5 Pro Performance mit 204 PS und den GTX mit 299 PS. Das von uns getestete Topmodell wartet im Gegensatz zu den beiden anderen mit Heckantrieb ausgestatteten Varianten mit zwei E-Motoren an der Vorder- und Hinterachse auf, die es auf ein maximales Drehmoment von 460 Nm bringen.

Angesichts dieser Leistung sorgt der GTX für ausgesprochen sportliche Fahrleistungen. Bis Tempo 100 vergehen laut Datenblatt gerade einmal 6,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 180 km/h (160 km/h bei Pro) erreicht. Die Kraftentfaltung des 4,58 Meter langen Stromers erfolgt dabei dank des Allradantriebs ausgesprochen souverän. Auch wenn die Leistungsdaten viel Sportlichkeit versprechen, ist der ID.5 kein Sportwagen – er ist ein SUV mit einer Höhe von 1,61 Meter und einer Breite von 1,85 Meter.

Seine erhöhte Karosserieform merkt man ihm dann auch im kurvigen Hinterland von Salzburg auch an. Wer mit ihm mal flotter in die Kurven gehen will, kann dies auch wegen seines Radstanden von 2,77 Meter tun, doch deutlicher wohler fühlt man sich in ihm beim bedächtigen Fahren. Denn letztlich ist der ID.5 auch als GTX vor allem auf Komfort ausgelegt. Wer mit ihm umsichtig fährt – möglichst im Eco-Modus – kommt zwar auch noch nicht auf den in Aussicht gestellten Verbrauch von 17,1 kWh auf 100 Kilometer, aber mit 22 kWh kann man ihn bewegen, sodass eine Reichweite von über 350 Kilometer realistisch ist. Abseits dieser Leistungsdaten ist der ID.5 ein ausgesprochen alltagstaugliches Auto, auch für Familien. Im Fond können auch zwei Erwachsene bequem sitzen und der Kofferraum bietet Platz für bis zu 549 Liter. Der Preis des GTX startet bei 53.615 Euro.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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