Autonomes Fahren

Daimler und Uber kooperieren beim autonomen Fahren

Autonomes Fahren ist in der Mercedes-Klasse möglich. Foto: Daimler
Die Mercedes E-Klasse fährt bereits teilautonom. Foto: Daimler

Daimler-Boss Dieter Zetsche hatte eine Zusammenarbeit mit dem Fahrdienstvermittler Uber bereits vor Wochen nicht ausgeschlossen. Nun kommt es dazu. Beide Unternehmen wollen bei selbstfahrenden Fahrzeugen kooperieren.

„Als Erfinder des Automobils wollen wir auch beim autonomen Fahren ganz vorne dabei sein – einem der faszinierendsten Aspekte bei der Neuerfindung der Mobilät“, so Daimler-Chef Zetsche. „Mobility Service Anbieter bieten eine ideale Plattform für Technologien für autonomes Fahren. Und Uber ist ein führender Anbieter von Mobilitäts-Plattformen“, so der Manager weiter.

Uber öffnet die Plattform

So werden die Stuttgarter im Rahmen der Kooperation autonom fahrende Pkw von Mercedes-Benz unter anderem auch auf der globalen Plattform des umstrittenen Fahrdienstvermittlers anbieten. Uber hatte schon lange Automobilhersteller geködert, seine Plattform zu nutzen.

„Hinter der Technologie der selbstfahrenden Fahrzeuge steht das Versprechen, künftig Städte zu schaffen, die sicherer, sauberer und zugänglicher sind. Aber uns ist bewusst, wir können diese Zukunft nicht allein verwirklichen. Deshalb öffnen wir die Uber-Plattform für Automobilhersteller wie Daimler. Durch die Kombination der technologischen Stärken von Daimler und Uber können viele Menschen auf Knopfdruck ein zuverlässiges Transportmittel nutzen“, so Travis Kalanick, CEO und Mitgründer des Fahrdienstvermittlers.

Uber mit Volvo in Pennsylvania unterwegs

Der Fahrdienst-Vermittler war in den letzten Jahren mit seinem Vermittlungskonzept in mehreren deutschen Städten gescheitert, ist aber in Amerika oder auch in London sehr erfolgreich unterwegs, insgesamt in 74 Ländern. Seit dem Sommer letzten Jahres hat die Firma von Kalenick in Pennsylvania autonom fahrende Fahrzeuge von Volvo im Pilot-Projekt und wollte dieses Projekt mit 16 Fahrzeugen auch in San Francisco durchziehen, was die kalifornische Verkehrsbehörde nicht erlaubte, da der Fahrdienstvermittler keine Anträge für die selbstfahrenden Autos gestellt hatte. Zudem ist Uber über die Geschäftseinheit Otto auch an selbstfahrenden Lkw beteiligt.

Auch Daimler ist bei der neuen Technologie auf dem Vormarsch. Die neue Mercedes E-Klasse ist das weltweit erste Serienfahrzeug, das eine Testlizenz für autonomes Fahren im US-Bundesstaat Nevada erhielt. Daimler Trucks hat mit dem Highway Pilot ein System entwickelt, das teil-automatisiertes Fahren ermöglicht. Die Funktionen des Systems werden derzeit erprobt.

Nach Volvo nimmt Daimler nun ebenfalls die Möglichkeit wahr, auf der Uber-Plattform autonom fahrende Autos einzusetzen. Damit folgt das Unternehmen der neuen Unternehmensstrategie CASE, die für Vernetzung (Connected), autonomes Fahren (Autonomous), flexible Nutzung (Shared & Services) und elektrische Antriebe (Electric) steht und laut Zetsche die wichtigsten Trends der Mobilität der Zukunft darstellen. „Und wir sind fest entschlossen, die treibende Kraft dieses Wandels zu sein.“

 

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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