Mobilität

Auto bleibt für eigene Mobilität wichtig

Das Auto bleibt für die Deutschen wichtig. Foto: Daimler
Das Gros der Deutschen mag nicht auf ein eigenes Auto verzichten. Foto: Daimler

Nach einer Umfrage des ADAC zur Mobilität spricht sich die Hälfte der Deutschen für mehr Umweltschutz aus. Trotzdem wollen sie nicht aufs Auto verzichten.

Wie eine vom Münchner Marktforschungsinstitut Komma im Auftrag des Automobilclubs durchgeführten Studie unter 1026 Personen ergab, nannten 49 Prozent der Befragten dabei die Förderung des Umweltschutzes als eine von drei verkehrspolitischen Schwerpunkten. Daneben stehen eine verbesserte Verkehrsinfrastruktur, eine höhere Verkehrssicherheit und eine bessere Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger im Fokus des Interesses.

Für 38 Prozent der Bevölkerung stellt der heutige Verkehr und das Mobilitätsverhalten eine Bedrohung für die Umwelt dar. Von daher wünschen sie 36 Prozent der Befragten zum Schutz der Umwelt eine Verkehrswende. Die Förderung des Umweltschutzes bei Verkehr und Mobilität wäre für 21 Prozent der Befragten erste Priorität, wenn Sie selbst Verkehrsminister wären, heißt es in der Studie.

Auto bleibt für Mobilität wichtig

Doch mit einer Änderung ihres eigenen Mobilitätsverhaltens wollen sie scheinbar nicht an der Förderung des Umweltschutzes beitragen. Denn 62 Prozent gaben an, dass sie das Auto auch 2022 noch in dem gleichen Maße nutzen wollen, wie sie es heute tun. 17 Prozent gaben sogar an, den eigenen Pkw in Zukunft noch häufiger zu nutzen. Von den Befragten können sich 55 Prozent nicht vorstellen, in den kommenden fünf Jahren auf ihren eigenen Pkw zu verzichten.

Bezüglich des eigenen Anteils an den Treibhausgasemissionen durch den Verkehr sehen sich die Befragten mehrheitlich nicht so stark in der Verantwortung. Nur sieben Prozent von ihnen gaben an, dass sie einen überdurchschnittlichen Anteil daran haben. 38 Prozent halten ihren Beitrag an den Treibhausgasemissionen für unterdurchschnittlich halten.

Vernetzung der Verkehrsträger wichtig

Mit Blick auf alternativen Antriebe wünschen sich 70 Prozent einen flächendeckenden Ausbau der Tank- und Lade-Infrastruktur für alternative Kraftstoffe. Zwei Drittel befürworten eine steuerliche Vergünstigung für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben und finden finanzielle Zuschüsse für die Anschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben wichtig. Allerdings sei für 29 Prozent für die regelmäßige Nutzung von Fahrzeugen mit alternativen Kraftstoffen eine mit heutigen Diesel-/Benzinern vergleichbare Reichweite, für 27 Prozent müsste der Anschaffungspreis ähnlich sein.

„Für eine umweltschonende Mobilität sind die Vernetzung der Verkehrsträger sowie der Einsatz digitaler Technologien und alternativer Antriebe entscheidend. Hier sind Politik und Industrie mit innovativen und zukunftsfähigen Konzepten gefragt“, sagte ADAC-Vizepräsident Ulrich Klaus Becker zu den Studien-Ergebnissen. Dem Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) kommt dabei für die langfristige Änderung der Mobilität die größte Bedeutung zu. Dafür sei indes ein Ausbau des Netzes, eine höhere Taktung und günstigere Preise notwendig.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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