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Umweltbonus kommt beim Kunden nicht an

Der Nissan Leaf ist bei den Kunden beliebt. Sein Absatz profitiert vom Umweltbonus. Foto: Nissan
Der Nissan Leaf (l.) profitiert vom Umweltbonus. Foto: Nissan

Mit einer Kaufprämie sollten die Absatzzahlen von Elektroautos gesteigert werden. Doch beim Kunden kommt diese Förderung nicht an. Die Zahl der Anträge ist enttäuschend.So wurden ein Jahr nach dem Beginn der Kaufprämie beim dafür zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) gerade einmal 23.024 Anträge gestellt, wie die Behörde an diesem Mittwoch in Eschborn mitteilte. Davon entfielen 13.080 Anträge auf reine Elektroautos, 9937 Kunden stellten einen Förderantrag für Plug-in-Hybride. Das Gros der Antragsteller für den sogenannten Umweltbonus sind Unternehmen, auf Privatpersonen entfielen 10.150 Anträge. Käufer eines reinen E-Autos erhalten einen Zuschuss von 4000 Euro, die eines Plug-in-Hybriden 3000 Euro.

Umweltbonus sollte Schub für E-Autos bringen

Der Staat als auch die Industrie, die sich den Umweltbonus zur Hälfte teilen, wollten mit der Kaufprämie der Elektromobilität einen Schub verleihen. Doch dies wurde bislang verpasst. Ursprünglich hatte der Staat vor, dass bis zum Jahr 2020 eine Million E-Autos auf den deutschen Straßen unterwegs sind. Doch von diesem Ziel hat sich die Politik mittlerweile verabschiedet. Die für die Kaufprämie zur Verfügung stehenden Mittel verfallen, sollten sie nicht bis Ende Juni 2019 abgerufen werden.

Derzeit zeigen sich die Kunden bei Elektroautos noch sehr zurückhaltend. Ihnen ist die Reichweite zu gering, der Preis trotz Kaufprämie zu hoch. Darüber hinaus lässt die Ladeinfrastruktur noch zu wünschen übrig.

Prozentual steigender Zuspruch

Schaut man sich die Zulassungszahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) an, dann verfügen Fahrzeuge mit alternativem Antrieb zwar prozentual über hohe Steigerungsraten. Doch in der Summe bewegt sich ihr Absatz nach wie vor auf niedrigem Niveau. In der Halbjahresbilanz des KBA stieg die Zahl von Hybridfahrzeugen zwar um fast 82 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, doch in absoluten Zahlen waren es gerade einmal 37.520 Fahrzeuge. Davon waren 12.264 Fahrzeuge mit Plug-in-Hybrid, was für diesen Antrieb einer Verdoppelung entspricht.

Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb kamen mit 10.189 Zulassungen auf einen Zuwachs von fast 134 Prozent. Der Anteil von Dieselfahrzeugen ging in den ersten sechs Monaten des Jahres um 9,1 Prozent zurück. Ihr Anteil beträgt 41,3 Prozent. Benziner legten auch aufgrund der Diskussion um Dieselfahrverbote um 11,7 Prozent zu. Der Anteil der Benziner beträgt damit 55,8 Prozent.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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