Elektro

Joint-Venture Ionity baut europäisches Schnellladenetz

Ionity ist ein Joint-Venture von BMW, Daimler, Ford und VW. Foto: Ionity
Das Joint-Venture Ionity baut ein europäisches Schnellladenetz für Elektroautos auf. Foto: Ionity

Es hat ein Jahr gedauert. Doch nun legt das Joint-Venture Ionity mi dem Bau eines europäischen Schnellladenetzes für Elektroautos los.

Wie Daimler, Ford, BMW und Volkswagen mit seinen Töchtern Porsche und Audi am Freitag mitteilten, wird das für diesen Zweck gegründete Unternehmen Ionity noch in diesem Jahr 20 von insgesamt 400 Schnellladestationen bauen. Sie sollen entlang den Fernstraßen in Deutschland, Österreich und Norwegen errichtet werden. Nach dem Start mit 20 Schnellladestationen in 2017 soll die Zahl der Ladestationen in 2018 auf 100 und bis 2020 auf dann 400 steigen. Die Stationen werden laut einer gemeinsamen Mitteilung der Hersteller in einer Entfernung von etwa 120 km zueinander liegen. Ionity wird dabei mit Blick auf die Standorte der Stationen mit Partnern wie Tank & Rast, Circle K sowie dem Mineralölunternehmen OMV kooperieren. Sitz von Ionity ist München.

Ionity will E-Mobilität langstreckentauglich machen

„Die Verfügbarkeit eines flächendeckenden High-Power-Charging-Netzwerks ist für die Marktdurchdringung der Elektromobilität unabdingbar. Die Gründung von Ionity ist ein wichtiger Meilenstein, der zeigt, dass die Automobilhersteller ihre Kräfte dazu bündeln“, sagte Ionity-Chef Michael Hajesch. Wie er hinzufügte, würde das Joint Venture mit der Schaffung dieses Schnellladenetzes die Elektromobilität langstreckentauglich machen. Eine ausreichende Ladeinfrastruktur gilt als Grundvoraussetzung dafür, die Kunden zum Umstieg auf ein Elektrouto zu bewegen.

Die Schnellladestationen werden über mehrere Ladesäulen verfügen, sodass die Kunden Zugang zu Tausenden von Ladepunkten haben. Das Lade-Netzwerk verwendet den europäischen Ladestandard Combined Charging System (CCS). Die Ladeleistung liegt bei bis zu 350 kW pro Ladepunkt und ermöglicht damit für technisch ausgelegte Fahrzeuge ein schnelles Laden. „Schnelle, komfortable und digital bezahlbare Ladevorgänge sind unser Ziel“, sagte Hajesch. Zu den Kosten des ladevorganges machten die Hersteller indes keine Angaben. Kostenlos wird die Aufladung des E-Autos indes wie einst bei Tesla nicht sein. Auch ist zu erwarten, dass die Kosten pro Kilowattstunde von derzeit rund 25 Cent an den Schnellladestation deutlich höher liegen dürfte.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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