Mobilität

E-Scooter: 2155 Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen

E-Scooter sind gerade bei Touristen beliebt. Foto: Audi

Sie gehören mittlerweile zum Stadtbild. Das Statistische Bundesamt (destatis) hat nun die Unfallzahlen für 2020 präsentiert.

Danach wurden von der Polizei im vergangenen Jahr 2155 Unfälle mit Elektrokleinstfahrzeugen registriert, bei den Menschen verletzt oder getötet wurden, teilte das destatis am Freitag mit.
Bei diesen Unfällen kam nach Angaben der Behörden fünf Menschen ums Leben, 386 wurden schwer verletzt, 1907 Personen zogen sich leichte Verletzungen zu. Von diesen Verunglückten waren mehr als 80 Prozent selbst mit dem E-Scooter unterwegs.

Nordrhein-Westfalen mit meisten Unfällen

Bei knapp über 72 Prozent der Unfälle (1553) mit Personenschaden waren die Fahrerin oder der Fahrer des E-Scooters für den Unfall verantwortlich. Bei 644 dieser Unfälle haben die Nutzer die Kontrolle über den E-Scooter verloren. Die meisten Unfälle mit E-Scootern gab es in den bevölkerungsreichsten Bundesländer Nordrhein-Westfalen (566) und Bayern (334). Wie aus der Statistik der Behörde weiter hervorgeht, registrierte die Polizei bei Unfällen mit Personenschaden in 2355 Fällen ein Fehlverhalten. Dabei spielte in 431 Fällen (18,3 Prozent) Alkohol die Hauptrolle. Bei Radfahrenden spielt Alkohol gerade einmal zu 7,1 Prozent eine Rolle. E-Scooter-Fahrer müssen sich zudem die falsche Benutzung der Fahrbahn oder Gehwege vorhalten lassen: E-Scooter-Fahrer sind verpflichtet, Fahrradwege und Schutzstreifen zu nutzen. Das Fahren auf Gehwegen ist untersagt. Dritthäufigste Ursache war nicht angepasste Geschwindigkeit (8,5 Prozent). Insgesamt spielen E-Scooter am Unfallgeschehen aber eher eine geringe Rolle. An den bundesweit 2020 registrierten 264.000 Unfällen mit Personenschaden wren nur an 0,8 Prozent Fahrer eines E-Scooters beteiligt.

Verkehrswacht erwartet mehr Unfälle

Die Deutsche Verkehrswacht (DVW) geht in den kommenden Jahren jedoch von steigenden Unfallzahlen aus. Begründet wird das mit dem steigenden Fahrzeugbestand auch im privaten Bereich und mit der Corona-Pandemie. Die Reisebeschränkungen hätte zu einem Rückgang Nutzung durch Touristen geführt.

„E-Scooter können eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Mobilitätsangebot in Städten sein, wenn sie verantwortungsbewusst genutzt werden. Wir werden die Unfallentwicklung von E-Scootern weiter kritisch im Auge behalten und auch unser Präventionsangebot wieder umsetzen können, sobald es möglich ist“, so DVW-Präsident Prof. Kurt Bodewig. Die DVW hatte kurz nach der Einführung von E-Scootern ein spezielles Trainingsprogramm aufgenommen.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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