Elektro

VW ID.Buzz eröffnet Nutzfahrzeugsparte neue Möglichkeiten

Der neue VW ID.Buzz. Foto: VW

Für VW-Nutzfahrzeugchef Carsten Intra ist der ID.Buzz das bislang disruptivste Fahrzeug imPortfolio. Der Manager setzt entsprechend große Absatzerwartungen in den Elektro-Bulli.

„In der Hochlaufphase planen wir erstmal mit 50.000 bis 60.000 Einheiten pro Jahr in Hannover. Mit weiteren Derivaten gehen wir später von deutlich mehr als 100.000 Einheiten aus unserem Stammwerk pro Jahr aus“, sagte Intra in einem Interview mit der Autogazette und dem Magazin electrified.

Für das Stammwerk komme dem ID.Buzz dabei die Rolle eines Hoffnungsträgers zu. „Es ist das Fahrzeug für die Zukunft.“ Zusammen mit dem Multivan T7 und „dem noch bis 2024 laufenden T6.1 und dann etwas später noch dem sogenannten D-SUV, also den Premium-E-Fahrzeugen, die wir für die Marken Audi und Bentley bauen, wird der ID. Buzz das Volumen im Werk entscheidend mit absichern.“

55 Prozent E-Anteil bis 2030

Die Elektromodelle im Angebot spielen eine zunehmend starke Bedeutung. „Wir haben uns bis 2030 einen Anteil am verkauften Volumen von 55 Prozent reinen E-Autos vorgenommen“, sagte der Nutzfahrzeugchef. Der Verbrenner bleibe aber für den Übergang wichtig. „Gerade im C-/D-Segment erwarten wir nach wie vor eine starke Nachfrage seitens der Kunden bei den Verbrennern. Eines ist aber klar: Bis 2030 werden wir ein starkes Angebot an BEV-Fahrzeugen haben – das werden sie auch an den Neuvorstellungen an reinen E-Fahrzeugen sehen, die bis 2025 kommen.“

Intra geht angesichts der gestiegenen Spritpreise davon aus, dass das den Umstieg der Kunden auf Elektromodelle beschleunigen wird. „Gerade Handwerkern und Gewerbetreibenden geht es um die Total-Cost-of Ownership. Die Spritpreise werden dafür sorgen, dass sich viele Kunden für ein E-Modell entscheiden. Angesichts steigender Spritpreise wird es für den Verbrenner nicht einfach werden.“

Durch den ID.Buzz sieht Intra für die Nutzfahrzeugsparte zudem weitere neue Geschäftsmodelle. Gerade im Bereich des autonomen Fahrens sähe man „enormes Potenzial: sowohl bei Robotaxis, die den Individualverkehr reduzieren, aber auch sicherer machen werden, als auch im emissions- und fahrerlosen Transport von Gütern. Auch dabei spielt übrigens der ID. Buzz eine sehr wichtige Rolle.“ Für Intra ist das autonome Fahren dabei „mehr als nur ein Technologieträger, es ist ein Geschäftsmodell für die Zukunft. Wir sprechen bereits mit den Großen der Logistikbranche – dazu gehören auch Lyft und Uber – über das Thema Personentransport. Große Firmenkunden wie die Post, DHL oder Amazon können zudem mit autonom fahrenden Fahrzeugen ihr Geschäft revolutionieren. Es ist jetzt an uns, den Kunden dafür das richtige Fahrzeug zur Verfügung zu stellen.“

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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