Elektro

Dethleffs fährt elektrisch in den Urlaub

Dethleffs präsentiert die Elektrostudie e.home. Foto: Dethleffs
Dethleffs steigt in die Elektromobilität ein. Foto: Dethleffs

Dethleffs steigt in die Elektromobilität ein. Der Reisemobilhersteller zeigt auf dem Caravan-Salon den e.home – allerdings besitzt das Mobil lediglich Studiencharakter.

Denn anders als im Pkw-Bereich steckt im Segment der Reisemobile die Elektromobilität noch nicht einmal in den Kinderschuhen, was der Hersteller aus Isny nun ändern möchte.  „Gerade unseren Anspruch, ein Freund der Familie zu sein, interpretieren wir auch als Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und sehen uns deshalb ebenfalls in einer Vorreiterrolle im Bereich der Elektromobilität“, sagt Dethleffs-Geschäftsführer Alexander Leopold.

Dabei beschränkt sich die Elektromobilität bei den Reisefahrzeugen nicht allein auf den Antriebsstrang, sondern hat viele weitere Aufgaben. So muss auch der Wohnbereich elektrisch unterhalten werden. So hat Dethleffs die auf einem Iveco Daily Electric Classic basierende Studie auf 31 Quadratmetern mit Dünnschicht-Solarzellen bestückt, die autark den Strom speichern und eine Leistung von rund 3000 Watt erzeugen können.

Dethleffs verzichtet auf Gas

Hinzu nehmen spezielle Wärmespeicher-Platten Energie bei Temperaturen ab 26 Grad auf und stellen diese Energie bei abkühlenden Temperaturen zum Abend zur Verfügung. Weitere Flächen-Heizelemente an Boden, Wand und Möbeln erwärmen den Innenraum punktuell per Infrarot-Wärmewellen und erzeugen so wohlige Gefühle. „Die Elektromobilität wird einhergehen mit einem fundamentalen Wandel in der Nutzung von Reisemobilen. Wir haben uns dieser Aufgabe gestellt und leisten damit Pionierarbeit. Wesentliche Bedeutung kommt dabei dem logischen Verzicht auf eine zusätzliche Energieart zum Betrieb von Verbrauchern im Fahrzeug zu“, so Leopold weiter.

Dazu gehört der Verzicht auf den Einsatz von Gas, das sowohl zum Kochen als auch für den Kühlschrank eingesetzt wird. So soll dann auch selbst produzierter Strom Energie für ein Ceran-Kochfeld mit drei Kochstellen sowie einen Kompressor-Kühlschrank spenden. Spezielle Folien sorgen für die elektrische Fensterverdunklung und dienen sowohl als Sicht- und Hitzeschutz.  Natürlich darf die Konnektivität nicht fehlen. Dank dem so genannten CampConnect System sind fast alle Komponenten digitalisiert und miteinander vernetzt, sodass Informationen über Heizung, Licht oder Zentralverriegelung per App über das Tablett abgerufen werden können.

Lange Ladezeiten für den e.Home

Fast nur eine Nebenrolle nimmt der  flüssigkeitsgekühlte Dreiphasen Asynchron-Drehstrommotor ein, der 80 kW/109 PS leistet. Die Fiamm Natrium-Nickelchlorid-Batterien kommen auf eine Kapazität von 3 x 76 Ah bei 400 V und können bis zu 1500 Mal aufgeladen werden.

Dass die Elektromobilität bei den Reisemobilen noch nicht in den Kinderschuhen steckt verdeutlicht nicht allein die Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, sondern die maximale Reichweite von theoretischen 200 Kilometern sowie die lange Ladezeit von rund 24 Stunden an der heimischen Steckdose. Aber ein Anfang hat die Studie e.home gemacht.

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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