Elektro

Kritik am Bau des zweiten Audi Elektromodells in Brüssel

Neues Elektromodell von Audi, der e-tron Sportback Concept. Foto: Audi
Das Audi e-tron Sportback Concept. Foto: Audi

Der Autobauer Audi wird nach dem Elektro-SUV mit dem e-tron Sportback ein weiteres elektrisches Fahrzeug in Brüssel bauen. Für Kritik sorgt die Standortentscheidung beim Betriebsrat des Ingolstädter Autobauers.

„Klar ist Audi ein Global Player. Genauso klar ist aber auch, dass das Audi-Herz dort kräftig schlagen muss, wo es nun mal sitzt – in Deutschland. Hier müssen auch in Zukunft volumenstarke, alternativ angetriebene Modelle vom Band fahren. Dafür muss das Unternehmen den Beschäftigten endlich Perspektiven aufzeigen“, teilten Betriebsratschef Peter Mosch und der stellvertretende Gesamtbetriebsratsvorsitzende Rolf Klotz mit. „Wenn die Unternehmensleitung keine Perspektiven für gefüllte Produktionslinien in Deutschland aufzeigt, sondern nur für unsere ausländischen Standorte, ist der Unmut verständlich und mehr als gerechtfertigt“, sagte Mosch.

Auslastung des Werks Brüssel

Das in Belgien gebaute E-Modell basiert auf der Design-Studie e-tron Sportback concept, dass die VW-Tochter auf der Auto Shanghai 2017 präsentiert hat. Bei dem Konzeptauto handelt es sich um einen viertürigen Gran Turismo mit einem 320 kW starkem Elektroantrieb. „Mit der Entscheidung für den Audi e-tron Sportback zeigen wir, dass Audi das Thema Elektromobilität ernst nimmt. Ein zweites batterieelektrisches Modell lastet unseren Standort Brüssel künftig optimal aus“, sagte Produktionsvorstand Hubert Waltl.

Betriebsratschef Mosch kann es aus logistischen Gründen zwar nachvollziehen, dass dieses Modell in Brüssel gebaut wird – zumal es auch auf der gleichen Plattform wie das SUV basiert – doch das Unternehmen hätte diese Tatsache sowie Perspektiven für die Heimatstandorte aber auch ganz deutlich gegenüber der Belegschaft kommunizieren müssen. „Klar ist und bleibt, dass die Beschäftigung sowie die Auslastung an den deutschen Standorten auch in Zukunft sicher sein muss. Da nehmen wir den gesamten Vorstand in die Pflicht“, so Mosch.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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