Brennstoffzelle

Shell-Studie: Bedeutung von Wasserstoff wächst

Eine B-Klasse von Mercedes mit Brennstoffzelle. Foto: Daimler
Eine Mercedes B-Klasse an einer Wasserstofftankstelle. Foto: Daimler

Dem Wasserstoff kommt eine immer wichtigere Bedeutung zu. Laut der aktuellen Shell-Studie „Energie der Zukunft? Nachhaltige Mobilität durch Brennstoffzelle und H2″könnten durch diesen Antrieb die CO2-Emissionen deutlich reduziert werden.

Nach den Berechnungen des Mineralöl-Konzerns könnten bis 2050 113 Millionen Brennstoffzellen-Pkw bis zu 68 Millionen Tonnen Kraftstoff sowie fast 200 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einsparen und so einen wichtigen Beitrag zur Treibhausgasminderung im Verkehrssektor leisten.

„Unser Unternehmen ist schon seit Jahrzehnten in der Wasserstoff-Forschung, -Entwicklung und -Anwendung aktiv und betreibt ein eigenes Geschäftsfeld Shell Hydrogen. Daher können wir mit Gewissheit sagen, dass die Technologien zur Herstellung und Anwendung von Wasserstoff in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht haben, und zwar nicht nur im Pkw-Bereich“, sagte Jörg Adolf, Chefvolkswirt bei Shell Deutschland und Projektleiter der Studie, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

Knackpunkt Wasserstoff-Herstellung

Dabei ist die als Schlüsseltechnologie fungierende Brennstoffzelle nicht nur im Mobilitätssektor einsetzbar, sondern auch im Gebäudesektor. In Japan liefern Brennstoffzellen schon in mehr als 200.000 Haushalten Strom und Wärme. Im Transportsektor nimmt die Zahl der Brennstoffzellenfahrzeuge zu. In Nordamerika sind bereits 11.000 Fahrzeuge – zumeist Busse – unterwegs. Aber auch auf der Schiene oder zu Wasser und Luft könnte Wasserstoff eingesetzt werden.

Der Knackpunkt bei dem Energieträger mit der mit Abstand höchsten Energiedichte ist die Herstellung, die weitgehend klimaneutral erfolgen muss, um auch wirklich einen Nutzen ziehen zu können. „Für die Zukunft gehen wir davon aus, dass per Elektrolyse hergestellter Wasserstoff aus Strom aus erneuerbaren Energien eine wichtige Rolle einnehmen wird“, sagt Manfred Fischedick vom Wuppertal Institut.

27 Wasserstoff-Tankstellen in Deutschland

Trotz signifikanter Fortschritte steht die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik noch am Anfang eines breiten kommerziellen Einsatzes im globalen Energiesystem. Die Studie schlägt vor, dass öffentliche Beschaffungsprogramme durch finanzielle Anreize die Anschaffung von Brennstoffzellen-Pkw oder Busse attraktiver gestalten.

Zugleich müsste der Ausbau von Wasserstofftankstellen gefördert werden. Weltweit waren 2016 rund 210 Wasserstoff-Tankstellen gelistet, die für rund 2500 wasserstoffbetriebene Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen. In Deutschland gibt es derzeit 27 öffentliche Tankstellen. Bis zum Jahr 2020 soll die Zahl auf 400 anwachsen.

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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