Brennstoffzelle

BMW: Brennstoffzellenfahrzeug frühestens ab 2025

Die Studie des Brennstoffzellen-X5 wurde auf der IAA 2019 gezeigt. Foto: BMW

Der Autobauer BMW arbeitet mit Nachdruck an der Brennstoffzellentechnologie. Doch ein Serienfahrzeug wird es frühestens ab Mitte des Jahrzehntes geben.

Zuvor werden die Münchner im Jahr 2022 aber Variante des SUV X5 mit diesem Antrieb anbieten, allerdings nur in einer Kleinserie. Zwar sagte BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich, dass der Wasserstoffantrieb langfristig eine vierte Säule im Antriebsportfolio des Autobauers werden könne. Hier böte sich vor allem das obere Ende der X-Familie an, so der Manager.

Doch kurzfristig wird BMW aufgrund der bisherigen Rahmenbedingungen mit einem geringen Tankstellennetz kein Brennstoffzellenfahrzeug als Serienfahrzeug anbieten. „Aus unserer Sicht muss Wasserstoff als Energieträger zunächst in hinreichenden Mengen mit grünem Strom und zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert werden“, sagte Fröhlich. „Wasserstoff wird dann vor allem in Anwendungen eingesetzt werden, die nicht direkt elektrifizierbar sind, also etwa im Schwerlastverkehr auf der Langstrecke“, fügte der Manager hinzu.

Kosten weiter reduzieren

Dennoch würde BMW die Entwicklung bei der Brennstoffzellentechnologie fortsetzen. Diese Zeit würde man nutzen, um die Herstellungskosten des Antriebssystems signifikant zu reduzieren, heißt es in einer Pressemitteilung des Herstellers vom Montag. Frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehntes werde es – so die Rahmenbedingungen und Marktanforderungen es bis dahin zulassen – ein Fahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie geben.
Bis dahin müssen sich die Kunden mit Fahrzeugen in Kleinserie zufrieden geben. So werden die Münchner 2022 auf Basis des BMW X5 ein Fahrzeug mit dieser Technologie in Kleinserie anbieten.

Der Elektroantrieb des iHydrogen Next wird dann eine Systemleistung von 374 PS aufweisen. Die für den Betrieb nötige elektrische Energie wird von einer 170 PS starken Wasserstoff-Brennstoffzelle an Bord produziert. Im Fahrzeug selbst sind zwei zwei 700-Bar-Drucktanks untergebracht, die insgesamt sechs Kilogramm des Gases fassen. Zur Reichweite des „iHydrogen“-Modells macht BMW keine Angaben. Der Tankvorgang dauert dabei „drei bis vier Minuten“, wie Jürgen Guldner sagte, Leiter der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. BMW kooperiert seit 2013 mit Toyota bei der Brennstoffzellentechnologie. Bislang setzt BMW bei der Elektromobilität vor allem auf batterieelektrische Modelle wie den Kleinwagen i3 und das kommende SUV iX3. Bis 2023 will der Autobauer 25 elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen, darunter zwölf reine E-Autos.

Im Gegensatz zu BMW haben Hyundai mit dem Nexo und Toyota mit dem Mirai bereits Brennstoffzellenfahrzeuge als Serienfahrzeug im Angebot.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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