Frank Rinderknecht wird einmal mehr seine mobilen Zukunftsgedanken in die Form einer Studie kleiden. Der Snap basiert auf der flexiblen Plattform von ZF.
Auf der CES in Las Vegas Anfang des kommenden Jahres wird Rinspeed die Robotorstudie Snap enthüllen und greift dabei mit vollen Händen in den Baukasten von ZF. Denn der Zulieferer aus Friedrichshafen bietet mit dem Intelligent Dynamic Driving Chassis (IDDC) eine hochflexible Plattform für autonome Elektrofahrzeuge. „Die urbane Mobilität von morgen ist lokal emissionsfrei, transportiert autonom und passt sich flexibel unterschiedlichsten Ansprüchen an. Unser IDDC bringt schon jetzt die technischen und funktionalen Voraussetzungen dafür mit“, sagt Torsten Gollewski, Leiter Vorentwicklung von ZF.
So dient laut ZF das IDDC als „Skateboard“ für die Rinspeed-Studie. Während ZF den Unterbau beiträgt, kommt von Rinspeed die flexible Fahrgastzelle, Pod genannt. So kann die Studie Snap als Kleinbus oder Transporter agieren, je nachdem welcher Aufsatz auf dem Skateboard angebracht ist.
Studie Snap wendet auf der Stelle
Im IDDC enthalten ist das Hinterachssystem mStars. Dieses kann sowohl die Hinterachse um bis zu 14 Prozent verstellen und die Studie mit dem bereits bekannten Achsantrieb voranschieben. Die Leistung wurde dabei von 150 kW auf 50 kW gesenkt und ist auf maximale Reichweite, vergleichsweise niedrige Geschwindigkeiten und die Dauerbelastungen im urbanen Car-Sharing ausgelegt, wie ZF mitteilte.
Auch an der Vorderachse wurde Hand angelegt. Diese erhält das EasyTurn genannte System. Der Name ist Programm, denn im Zusammenspiel mit der elektrischen Servolenkung und den 14 Prozent Verstellwinkel an der Hinterachse kann die mit einem Winkel von bis zu 75 Grad ausgestattete Vorderachse die Studie fast auf der Stelle wenden.
Informationen für Supercomputer ProAI
Im Hinblick auf das automatisierte Fahren wurde das integrierte Bremssystem IBC elektrifiziert. Die nötige Hard- und Software für Kameras, Radar- oder Lidar-Systeme wurde in das Fahrgestell integriert, um unabhängig von den jeweiligen Aufbauten agieren zu können.
Die Informationen der einzelnen Systeme laufen in dem gemeinsam mit NVIDIA entwickelten Supercomputer mit dem Namen ProAI zusammen, sodass die Fahrten reibungslos ablaufen können.