Mobilität

Mercedes: Mit grünem Stahl zur CO2-Neutralität

Mercedes setzt in der Produktion auf grünen Stahl. Foto: Daimler

Mercedes will bis 2039 CO2-neutral werden. Auf dem Weg dorthin setzt der Hersteller auch auf grünen Stahl.

Dazu haben sich die Schwaben als erster Pkw-Hersteller am schwedischen Startup H2 Green Steel (H2GS) beteiligt. Der Autobauer will ab 2025 Serienfahrzeuge mit CO2-freiem Stahl anbieten. Wie Mercedes mitteilte, verfolge man mit allen Stahllieferanten das Ziel einer grünen Stahllieferkette. Dabei setze man bewusst nicht auf die Kompensation entstehenden CO2-Emissionen, sondern auf deren Vermeidung.

Für die Schwaben stelle die Partnerschaft mit H2GS einen weiteren Schritt auf dem Weg zur CO2-Neutralität dar. Diese will das Unternehmen bis 2039 erreichen. Das sind elf Jahre früher, als es die EU-Klimaziele vorsehen.

CO2-Emissionen deutlich reduzieren

Wie Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer sagte, setze man mit der Beteiligung an H2 Green Steel „einen wichtigen Impuls, um den Wandel in der Stahlbranche zu beschleunigen und die Verfügbarkeit von CO2-freiem Stahl zu erhöhen. Im ersten Schritt investieren wir einen einstelligen Millionenbetrag. Als bevorzugter Partner des Startups bringen wir somit bereits ab 2025 grünen Stahl in verschiedenen Fahrzeugmodellen auf den Markt“.

Durch diesen Weg sorge Mercedes für eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen. So bestehe eine Limousine von Mercedes durchschnittlich zu 50 Prozent aus Stahl. Der Werkstoff mach in der Herstellung in etwa 30 Prozent der anfallenden CO2-Emissionen aus.

Diese signifikante CO2-Reduktion wird durch ein neues, innovatives Herstellungsverfahren beim Lieferanten des Stahls CO2. Wie Mercedes mitteilte, würden bei der Produktion von einer Tonne Stahl im Hochofen durchschnittlich mehr als zwei Tonnen CO2 entstehen. Dieser Anteil wird bei dem neuen Verfahren dadurch reduziert, indem der Lieferant Wasserstoff und Strom aus 100 Prozent erneuerbaren Energien anstelle von Kokskohle in der Stahlproduktion einsetzt. Wie Mercedes weiter mitteilte, arbeite man mit all seinen Stahllieferanten daran, die CO2-Emissionen in der Stahllieferkette auf dem Weg zu grünem Stahl zu reduzieren. H2GS wurde im Jahr 2020 mit dem Ziel gegründet, eine fossilfreie Stahlproduktion in großem Maßstab in Nordschweden zu etablieren. H2GS plant fünf Millionen Tonnen fossilfreien Stahl bis 2030 zu produzieren. Im schwedischen Boden und Luleå entstehen zwei Produktionsstandorte.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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