Mobilität

Erneuerbare decken 43 Prozent des Stromverbrauchs

Erneuerbare Energie aus Windkraft. Foto: Mertens
Windräder in Mecklenburg-Vorpommern: Die Verkehrswende funktioniert mit der Energiewende. Foto: Mertens

Erneuerbare Energien decken in den ersten neun Monaten des Jahres 43 Prozent des Stromverbrauchs. Das ist etwas weniger als im Vorjahr.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte der Anteil der Erneuerbaren noch bei 48 Prozent gelegen, wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) am Mittwoch mitteilten.

Der Rückgang von fünf Prozent zum Jahr 2020 sei neben den durch die Corona-Pandemie bedingten Einschränkungen und den dadurch resultierenden geringeren Energieverbrauch auch auf das besonders windreiche erste Quartal zurückzuführen. In diesen Jahr habe der Stromverbrauch indes wieder auf dem Vor-Corona-Niveau gelegen.

Höchstwert bei Solarenergie

Wie aus den vorläufigen Erhebungen des ZSW und des BDEW hervorgeht, habe es in den ersten drei Quartalen dieses Jahres einen Rückgang des Anteils der Windenergie an Land gegeben. So erzeugten im Juni die Windanlagen an Land gerade einmal 3,4 Milliarden Kilowattstunden Strom. So niedrig war der Anteil seit August 2015 nicht mehr. Dafür stieg der Anteil bei der Stromerzeugung aus Solarenergie auf einen neuen Höchstwert. Viele Sonnenstunden und auch der Ausbau von Photovoltaikanlagen haben im Juni dafür gesorgt, dass 7,8 Milliarden Kilowattstunden Strom durch Photovoltaikanlagen erzeugt wurden. Dies sind elf Prozent mehr als im Juni 2019, dem bislang stärksten Monat.

„Die Energiewende muss ganz oben auf der To-Do-Liste der neuen Bundesregierung stehen“, sagt BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae. „Das bedeutet vor allem: Mehr Tempo beim Erneuerbaren-Ausbau, insbesondere bei der Windenergie an Land. Hemmnisse wie langwierige Planungs- und Genehmigungsverfahren, fehlende Flächen und uneinheitliche Regelungen im Artenschutz müssen dringend aus dem Weg geräumt werden.“ Der BDEW habe hierzu ein 25-Punkte-Papier vorgelegt. „Um Phasen mit ungünstigen Wetterverhältnissen ausgleichen zu können, muss aber auch die Entwicklung von Speichertechnologien vorangetrieben und in regelbare gesicherte Kraftwerksleistung auf Basis von Gas investiert werden“, so die BDEW-Managerin.

ZSW-Vorstand Frithjof Staiß forderte Fortschritte bei der Stromeffizienz. „Dies ist zwingend notwendig, weil der Strombedarf durch die neuen Stromanwendungen im Verkehr, auf dem Wärmemarkt und in der Industrie sowie für die Produktion von ‚grünem‘ Wasserstoff deutlich steigen wird“, so Staiß. „Damit der Strombedarf nicht schneller wächst, als die Erneuerbaren zugebaut werden können, müssen Stromspar- und Stromeffizienzmaßnahmen bei den klassischen Stromanwendungen konsequent umgesetzt werden“, fügte er hinzu.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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