Elektro

VW setzt auf mobile Ladesäule für E-Autos

So sehen die Schnellladesäulen von VW aus. Foto: VW

Der Autobauer Volkswagen setzt zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur für E-Autos auf mobile Ladesäulen. Sie dienen zugleich als Zwischenspeicher.

Die Ladesäule kann unabhängig vom Stromnetz flexibel dort aufgestellt werden, wo ein entsprechenden Bedarf besteht, teilte der VW-Konzern am Donnerstag mit. Die mobile Ladesäule funktioniert dabei nach dem gleichen Prinzip einer Powerbank, mit der man sein Handy unterwegs aufladen kann.

Die Ladekapazität der Säulen liegt bei bis zu 360 kWh. Damit sind im autarken Betrieb Ladevorgänge für bis zu 15 Elektro-Fahrzeuge möglich. Die Schnellladetechnologie ermöglicht die Aufladung in durchschnittlich 17 Minuten.

Ladestationen fungieren als Zwischenspeicher

Derzeit gibt es indes kein Serienauto, das sich mit einer Ladeleistung von 360 kWh aufladen lässt; natürlich lassen sich heutige E-Autos an den Ladestationen aufladen. Mit einerm DC-Lader ist eine Ladekapazität von 100 kWh möglich. Der neue Audi e-tron beispielsweise hat eine Ladekapazität von 150 kW. Unterschreitet an den mobilen Ladestationen der Energiegehalt des verbauten Batteriesatzes 20 Prozent, wird die Ladesäule einfach gegen eine neue getauscht.

Natürlich kann die Ladestation auch fest ans Stromnetz angeschlossen werden. Zugleich sind die mobilen Ladestationen in der Lage, als Zwischenspeicher für nachhaltigen Strom aus Sonnen oder Windenergie zu fungieren.

Erste Stationen werden 2019 aufgestellt

Die mobilen Ladesäulen sind ein entscheidender Schritt zu einem leistungsfähigen Netz von Ladepunkten. Sie können überall bedarfsorientiert aufgestellt werden – mit oder ohne Anschluss an ein Stromnetz“, sagte Thomas Schmall, Vorstandsvorsitzender der Sparte Komponente innerhalb des VW-Konzern. „Diese Flexibilität ermöglicht einen komplett neuen Ansatz für den schnellen Ausbau der Ladeinfrastruktur“, fügte Schmall hinzu.

VW will die ersten mobilen Schnellladesäulen im Rahmen eines Pilotprojektes im ersten Halbjahr 2019 in Wolfsburg errichten. Ein Jahr später sollen andere Städte und Gemeinden folgen.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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