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Mit dem Elektroauto gut durch den Winter

Für viele Autokäufer ist die Reichweite von Elektroautos noch zu gering. Foto: Bosch
Ein Elektroauto an einer Ladestation. Foto: Bosch

Elektroautos sind nicht für den Winter geeignet. Dieser Vorteil hält sich: Doch stimmt das? Nein, sagt der TÜV Süd. Doch man sollte einige Tipps beachten, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

Dass Elektromobilität ohne Probleme funktioniert, sehe man auch im klimatisch kälteren Norwegen, dem Vorzeigeland der Elektromobilität. Dort entscheiden sich bereits mehr als 40 Prozent der Neuwagenkäufer für ein E-Auto.

Wer in seinem Elektroauto im Winter problemlos unterwegs sein will, sollte beispielsweise die Batterie nicht zusätzlich belasten und die Bordelektronik clever einsetzen. Wer die Fahrdynamik kenne, „für den ist das Elektroauto ein zuverlässiges Fahrzeug – rund ums Jahr. Die Batterietechnologie ist winterfest“, stellte Volker Blandow fest, Leiter E-Mobility beim TÜV Süd.

Möglichst in Garage parken

Der TÜV rät Fahrern eines E-Autos, es in der Garage zu parken, wenn man denn dazu die Möglichkeit hat. „Batterien haben es gerne warm“, sagte Blandow. „Gewisse Eigenschaften ändern sich mit der Temperatur und das ist im Fahrbetrieb auch spürbar. Die Batterie verliert bei sehr tiefen Temperaturen an Dynamik.“ Dies führe auch dazu, dass die Ladezeiten im Winter ein wenig länger dauern. Bei einem über Nacht ohne Ladung ausgekühlten Batteriesystem wird der Strom zum Schutz der Batterie nur langsam auf den Maximalwert angehoben, so der TÜV. „Eine normal betriebene Batterie findet schnell zurück zu gewohnter Performance, sobald die Temperaturen wieder über Null liegen“, so Blandow.

Einfluss nimmt die Kälte auf die Reichweite. So könne der intensive Einsatz der Heizung den Aktionsradius schon mal bis zu 30 Prozent einschränken. Statt das Auto mit der elektrischen Heizung auf Kuscheltemperatur zu erwärmen, rät der TÜV dazu, die Sitzheizung und Lenkradheizung zu nutzen. Sie sorgen für ausreichend Wärme und kosten weniger Reichweite.

E-Auto über Nacht ans Netz hängen

Blandow rät auch dazu, dass Auto vorzuheizen: „Am besten das Auto über Nacht ans Netz hängen. So erspart man der Batterie das energieaufwändige Aufheizen eines kalten Fahrzeugs.“ Mit Blick auf die Verluste durch das Heizen versprechen eine immer bessere Batterietechnologie inklusive Wärmesystem und größeren Akkus Besserung. Aber auch bei einem Auto mit Verbrenner steigt bei Kälte bekanntlich der Verbrauch.

Beim Fahren sorgt die Kälte zudem für Dynamikeinbußen bei der Batterie – und damit für eine geringere Beschleunigung, auch die Rekuperation wird verringert, „weil bei sehr kalter Batterie nicht die gesamte Leistung in die Batterie gepresst werden kann.“

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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