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Formel E: Bird entscheidet Hitzerennen für sich

Daniel Abt freut sich über Platz drei in Santiago. Foto: Audi/Malte Christians

Gleich zwei Deutsche haben es beim dritten Saisonrennen der Formel E aufs Podium geschafft: Mahindra-Pilot Patrick Wehrlein wurde Zweiter vor Daniel Abt (Audi Sport Abt Schaeffler).

Daniel Abt profitierte bei dem Hitzerennen in Santiago indes vom Pech von BMW-Pilot Alexander Sims. Der Brite war zwar als Dritter vor Abt über die Ziellinie gefahren, erhielt aber eine Zeitstrafe wegen einer Kollision mit dem Schweizer Edoardo Mortara. Am Ende musste sich Sims mit Platz sieben zufrieden geben. Den Sieg sicherte sich der Brite Sam Bird vom Audi-Kundenteam Envision Virgin Racing vor dem Deutschen Patrick Wehrlein (Mahindra).

„Das war ein unglaublich hartes Rennen“, sagte Abt. „Es war extrem heiß da draußen. Manchmal muss man einfach cool bleiben. Das haben wir heute gemacht. Dieses erste Podium der Saison ist sehr wichtig für unser Team. Es arbeitet hart und hat sich dieses Ergebnis mehr als verdient. Wir haben gezeigt, dass wir Fortschritte machen und auf dem richtigen Weg sind. Und wir werden weiterkämpfen“, so Abt.

Audi-Pilot di Grassi im Pech
Daniel Abt beim Rennen in Santiago. Foro: Audi/Malte Christians

Sein Teamkollege Lucas di Grassi musste sich bei dem dritten Saisonrennen mit Platz zwölf zufrieden geben. Der Brasilianer hatte sich im Qualifying zwar die Pole Position gesichert, wurde aber wegen eines Regelverstoßes auf Startplatz 22 verbannt, dem letzten des Fahrerfeldes. Di Grassi hatte gegen eine neue Regelung verstoßen, die die Fahrer dazu verpflichtet, die Bremsen ihres Rennwagens in der Auslaufrunde in der gleichen Intensität zu nutzen wie in der zuvor gefahrenen schnellen Runde. Di Grassi kämpfte sich zwar Runde für Runde bis auf Platz neun nach vorn, erhielt aber infolge einer Kollision eine Zeitstrafe, sodass es am Ende nur Platz zwei für den Audi-Piloten wurde.

„Wir haben heute bei fast jedem Fahrer irgendwann einen Fehler gesehen“, sagte Allan McNish, Teamchef von Audi Sport ABT Schaeffler. „Ich bin sehr stolz auf Daniel, dass er nach einer starken Qualifying-Leistung unter schwierigen Bedingungen von Anfang bis Ende ein sauberes Rennen gefahren ist und das erste Podium der Saison für unser Team geholt hat. Ein super Job!“, so McNish. „Der erste Saisonsieg durch unser Kundenteam Envision Virgin Racing und das erste Podium für unser Werksteam. Schade ist, dass Lucas wegen seines kleinen Regelverstoßes die Pole-Position verloren hat. Er hätte heute ganz sicher mit um den Sieg gekämpft“, sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass.

Sam Bird lobt sein Team
Alexander Sims im BMW iFE.18 beim Formel E-Rennen in Santiago de Chile. Foto: BMW

Sam Bird zeigte sich nach seinem Sieg ausgesprochen zufrieden. „Das war ein sehr intensives Rennen“; sagte der Brite, der sein Team dafür lobte, einen „unglaublich guten Job“ gemacht zu haben. Bird hatte im Audi e-tron FE05 den lange Führenden Nissan-Piloten Sebastian Buemi vor sich hergejagt, bis dieser ausfiel. In der Folge konnte er die Attacken des hinter ihm fahrenden Pascal Wehrlein abwehren. Der Mahindra-Pilot freute sich zwar über das „tolle Gefühl“, auf dem Podium zu stehen, trauerte aber dem entgangenen Sieg hinterher. „Am Ende musste ich allerdings auf die Batterietemperaturen achten und deswegen leider etwas abreißen lassen.“

Das vierte Saisonrennen der Formel E findet am 16. Februar in Mexiko-Stadt statt. Daniel Abt dürfte dem Rennen mit positiven Gefühlen entgegen blicken, denn dort holte er sich im vergangenen Jahr seinen ersten Sieg.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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