Autonomes Fahren

Vollautonom unterwegs ab 2021 im VW Sedric

Matthias Müller und Sedric. Foto: VW
VW-Chef Matthias Müller fuhr mit dem Sedric autonom auf die Bühne. Foto: VW

Vollautonomes Fahren der Stufe 5 ist eine Vision. Doch der VW-Konzern glaubt, sie mit Sedric bereits ab 2021 auf die Straße zu bringen.

Von daher hätte der Auftritt von Matthias Müller am Montagabend nicht  passender inszeniert sein können. Bevor der VW-Chef um kurz nach 19 Uhr die große Elektro-Offensive des Wolfsburger Autobauers verkündete, ließ er sich im vollautonom fahrenden Sedric (Selfdriving Car) auf die Bühne der Halle 3 chauffieren.

Diese Szene stand sinnbildlich für den danach von Müller proklamierten Aufbruch des Konzerns in die Welt der Elektromobilität. Nicht weniger als 80 elektrifizierte Modelle will VW bis 2025 auf den Markt bringen, darunter 50 reine Elektroautos und 30 Mit Plug-in-Hybride.  Dafür investiert VW 20 Milliarden Euro.

Nächste Entwicklungsstufe von Sedric

Dass, was Müller sagte, konnte auch als  Neuanfang nach dem Dieselskandal verstanden werden. Seht her, lautete die Message, wir beherrschen nicht nur die alte Welt der Verbrenner, sondern auch die der Zukunft. Sie wird nicht nur elektrisch sein, sondern voll vernetzt und vor allem autonom. So autonom, wie es der Sedric ist. Mit ihm präsentierte VW die nächste Entwicklungsstufe auf dem Weg zum autonomen Fahren. Und Sedric wird Famlienzuwachs bekommen. So kündete VW bereits an, diese Vision für die urbane Mobilität auch in anderen Segmenten realisieren zu wollen.

„Unser Team arbeitet bereits an Ideen für eine ganze Sedric- Familie: von vollautonomen Fahrzeugen für die Stadt über luxuriöse Langstreckenmobilität und spektakuläre Sportwagen bis zu selbstfahrenden Stadtlieferwagen und schweren Lkw“, sagte Müller. Für Johann Jungwirth, den Chief Digital Officer von VW, ist Sedric „ein Synonym für die Zukunft der individuellen Mobilität“. Doch wann wird man Sedric auch im realen Straßenverkehr sehen? Schließlich handelt es sich hierbei um ein Level 5-Fahrzeug. Es ist ein Fahrzeug, in dem sich der Fahrer nicht mehr um den Straßenverkehr kümmern muss. Er kann sich in seinen Sitz lümmeln und das Auto alle nötigen Aufgaben erledigen lassen, für die sonst er zuständig war.

Schöne neue Welt im Sedric

Schöne neue Welt. Eine, die bereits 2021 auf den Straßen zu sehen sein soll. Das ist das Datum, zu dem der Sedric in den ersten Städten weltweit seinen Einstand feiern soll. 2021? Wirklich? Ja, sagte Johann Jungwirth im Gespräch mit Autozukunft.de. Er sagte es mit einer Bestimmtheit, die man nur dann an den Tag legt, wenn man sich seiner Sache ziemlich sicher ist. Und Jungwirth ist sich sicher – ohne Einschränkung. „Aber wird Sedric dann nur in speziellen Zonen für autonome Fahrzeuge fahren? Nein, er wird ganz normal im Straßenverkehr unterwegs sein, sagte Jungwirth und schiebt hinterher. „Da können Sie sicher sein.“

Mit ihrem Selfdriving Car versuchen die Wolfsburger auch Menschen die Teilhabe an der Mobilität zu ermöglichen, für die das bisher nur eingeschränkt möglich war. Damit leiste Sedric einen großen Nutzen für die Gesellschaft. Nun kann man abwarten, ob Jungwirth mit seiner Aussage Recht behält, dass dieses Auto schon 2021 auf den Straßen im öffentlichen Verkehr zu sehen sein wird.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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