Autonomes Fahren

Daimler Trucks fahren autonom auf dem Highway

Daimler testet Platooning im Alltag. Foto: Daimler
Daimler testet in den USA autonom fahrende Lkw. Foto: Daimler

Die Lkw-Sparte von Daimler wird in den USA Tests mit automatisierten Lkw-Kolonnenfahrten durchführen. Beim so genannten Platooning sollen nicht nur die Fahrer entlastet werden.

Am Rande der North American Commercial Vehicle Show in Atlanta gab Daimler Trucks North America (DTNA) bekannt, dass der US-Bundesstaat Oregan die Erlaubnis für die Testfahrten erteilt habe. Durch das automatisierte Fahren hintereinander kann durch die verringerten Fahrzeugabstände auch Kraftstoff eingespart werden.

„Unsere Kunden interessieren sich zunehmend für Platooning. Diese Technologie sorgt für mehr Effizienz und Sicherheit. Platooning ist nicht dazu da, den Fahrer zu ersetzen – sondern ihn auf langen Fahrten zu entlasten. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können wir eine erprobte Lösung anbieten. Unsere Freightliner sind schon jetzt täglich als Platoons unterwegs. Ich habe selbst einen unserer Trucks im gekoppelten Modus gefahren – eine tolle Erfahrung“, sagte Roger Nielsen, Präsident und CEO von DTNA.

Daimler setzt auf Erfahrungen in Europa

Bisher hatte Daimler auf der eigenen Teststrecke in Madras das Platooning erprobt und kann diese Tests nun im Alltagsverkehr fortsetzen. Dabei werden zunächst zwei gekoppelten Freightliner New Cascadia Sattelschlepper-Kombinationen eingesetzt, wie die Stuttgarter mitteilten.

Die Kollegen aus Nordamerika greifen dabei auf die Technik zurück, die bereits bei Mercedes-Benz Lkw zum Einsatz gekommen sind. Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen am European Truck Platooning beteiligt. An der mehrtägigen Sternfahrt zum Zielpunkt Rotterdam beteiligten sich MAN, Scania, DAF, Iveco sowie Volvo und halt Daimler.

Verbesserte Aerodynamik und mehr Sicherheit

Die Freightliner in Nordamerika haben dabei mit dem Detroit Assurance 4.0 genannten Paket mehrere Fahrerassistenzsysteme an Bord. Neben dem Abstandshalte-Assistent (Adaptive Cruise Control) sind auch der Spurhalte-Assistent (Lane Departure Assist) sowie der Notbremsassistent (Active Brake Assist 4) an Bord. Durch die Koppelung untereinander fährt der Konvoi in einem deutlich geringeren Abstand und verbessert dadurch die Aerodynamik. Somit wird Kraftstoff eingespart. Hinzu wird die Sicherheit erhöht. So bremst das System innerhalb von 0,2 bis 0,3 Sekunden. Ein Kraftfahrer benötigt zwischen ein und zwei Sekunden.

Ab dem kommenden Jahr wird die Lkw-Sparte aus Nordamerika die Transporter im realen Alltag miteinander koppeln und mit großen Flottenkunden testen. Daimler ist in Nordamerika mit seinen beiden Marken Freightliner und Western Star mit rund 40 Prozent Marktanteil in den Gewichtsklassen 6-8 Marktführer in Nordamerika. Zudem führt Mercedes schon seit längerer Zeit autonome Tests mit Pkw durch und erhielt als erster Hersteller überhaupt die Lizenz, im Bundesstaat Nevada mit autonomen Fahrzeugen im Alltagsverkehr zu fahren.

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

Anzeige

VW ID.4

Anzeige

Batteriegröße

Elektro

Stellenmarkt