Brennstoffzelle

Mercedes bereit für die Brennstoffzelle

Mercedes startet die Serienfertigung eines Brennstoffzellen-Fahrzeugs. Foto: Mercedes
Mercedes feiert Premiere mit dem GLC F-Cell. Foto: Mercedes

Auf der IAA stellt Mercedes die nächste Generation Brennstoffzellenfahrzeuge auf Basis des GLC vor. Rund 18 Millionen Testkilometer legten die Versuchsträger in den letzten 30 Jahren schon zurück.

Denn bereits in den 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts haben sich die Forscher von Daimler mit der so genannten kalten Verbrennung – der Erzeugung von Strom durch die Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff in einer Brennstoffzelle – beschäftigt. Mit dem NECAR 1 stellte der Hersteller 1994 das erste Brennstoffzellenfahrzeug vor, dem weitere Testträger und Fahrzeuge folgten. So hat der Stadtbus Citaro FuelCELL Hybrid seit 2003 mehr als fünf Millionen Kilometer im Linienverkehr zurückgelegt, wie die Stuttgarter mitteilten.

2011 schickte Mercedes sogar drei B-Klassen mit Brennstoffzelle auf Welttournee. In 125 Tagen wurden 14 Länder durchquert und rund 30.000 Kilometer zurückgelegt. Weitere 200 Versuchsträger bewältigen in Kundenhand den Alltag über weitere zehn Millionen Kilometer. Schon damals rechneten viele mit der Einführung eines Serienmodells. Doch es dauerte noch einmal sieben Jahre, ehe nun der GLC F-Cell Marktreife erhält.

Zahlreiche Tests bis zur Serienreife des Mercedes GLC F-Cell

Und auch bevor das neue Modell vom Band läuft, hat der GLC einige Kilometer zurückgelegt und Tests absolviert – zum Teil auch virtuell. Denn die ersten Crashversuche, Aerodynamikuntersuchungen oder Fahrwerkserprobungen finden als elektronische Simulationen am PC statt.

Auch diverse Komponenten werden zunächst einzeln geprüft, ehe sie in Versuchsfahrzeugen auf den Prüfständen zum Einsatz kommen. Dabei werden rund 200 Tonnen Wasserstoff im Brennstoffzellen-Kompetenzzentrum Nabern östlich von Stuttgart bei den Entwicklungstests verbraucht. Rund 1800 Tonnen Wasserstoff entstehen auf diese Art und Weise.

Mercedes GLC F-Cell in allen Klimazonen unterwegs

Spezielle Crashtests gehören gerade bei den Wasserstofftanks dazu. In dem vor knapp einem Jahr eröffneten Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit (TFS) stehen vor allem die Schutzmaßnahmen auf dem Prüfstand. Vor allem ein mehrstufiges Ventilsystem sowie spezielle elektrische Schutzschaltungen zur Absicherung des Hochvolt-Netzes unterziehen sich zahlreichen Prüfungsbedingungen.

Im Mercedes-Benz Technology Center Sindelfingen durchfahren die Versuchsfahrzeuge extreme klimatische Verhältnisse von minus 40 bis plus 60 Grad. Auch Orkane mit Windgeschwindigkeiten bis 265 km/h, tropische Regengüsse und heftige Schneestürme stehen auf dem Programm. Erst nach dem Abschluss aller Testverfahren werden die Prototypen gefertigt.

Diese wurden dann den speziellen Sommer- und Winterfahr-Erprobungen unterzogen. So fuhr der GLC F‑CELL beispielsweise auf Testgeländen in Spanien (IDIADA in der Nähe von Barcelona), Schweden (Arjeplog) und Deutschland (Boxberg). Insgesamt über 500 Einzeltests standen auf dem Programm, ehe Mercedes nun in Frankfurt das Tuch vom GLC F-Cell hebt, der im kommenden Jahr in den Markt eingeführt wird.

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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