Elektro

Bischoff: Unser Markenwert muss immer erkennbar sein

VW-Chefdesigner Klaus Bischoff. Foto: VW
Klaus Bischoff ist bei Volkswagen für das Design verantwortlich. Foto: VW

VW hat auf der IAA eine Elektro-Offensive verkündet. Der Weg in die E-Mobilität werde auch zu einer neuen Designsprache führen, so Chefdesigner Klaus Bischoff.

Zwar müssten auch die neuen Elektroautos von VW nach wie vor die Anforderungen an den Fußgänger- und Insassenschutz erfüllen. «Doch wir sind auf dem Weg zu einer deutlich befreiteren Designkultur. Darauf freue ich mich sehr», sagte Bischoff im Interview mit der Autogazette.

Wie der VW-Designchef hinzufügte, würden Elektroautos es den Designern ermöglichen, «Proportionen und Sitzpositionen grundlegend zu verändern. Dafür braucht man Mut. Alles, was man nicht mehr braucht, kommt einfach weg wie beispielsweise der Kühlergrill oder die klassischen Instrumente.»

Bischoff: Design kein Selbstzweck

So sei die maximale Reduktion das Thema der Gestaltung. «So können wir mit der E-Mobilität auch Konventionen über Bord werfen.» Dennoch müsse man bei allen Freiheiten in der Gestaltung immer den Kunden im Blick haben. «Wir dienen dem Kunden und müssen die Menschen mitnehmen. Unser Markenwert muss immer erkennbar sein. Es muss als VW erkennbar sein.»

Mit den nun nach und nach auf den Markt kommenden Fahrzeugen den I.D.-Familie würde man etwas in einer Dimension lostreten, was vielen so nicht bewusst sei. «Wir reden nicht von ein paar Tausend Autos. Wir reden von einem Auftritt einer neuen Fahrzeugarchitektur. China, Europa, USA – wir werden eine Vielzahl neuer Fahrzeuge mit einem neuen Design in diese Märkte bringen», sagte Bischoff. Dabei ginge es nicht um das Design als Selbstzweck. Vielmehr diene man dem Kunden und müsse die Menschen auch mitnehmen. «Unser Markenwert muss immer erkennbar sein. Es muss als VW erkennbar sein.»

Bau des I.D. Buzz für Bischoff ein großes Geschenk
Der VW I.D. Buzz wird gebaut. Foto; VW
Der VW I.D. Buzz (l.) und der legendäre T1. Foto: VW

Dass unlängst die Entscheidung für den Bau des I.D. Buzz gefallen sei, sei für ihn ein großes Geschenk, sagte Bischoff. Schließlich habe er 15 Jahre um dieses Konzept gerungen. Man werde nun alles daran setzen, dieses Auto so nah wie möglich an dem Showcar umzusetzen.

Mit Blick auf das autonome Fahren sagte Bischoff, dass jede Veränderung für ihn auch eine Chance darstelle. Ich liebe das. Wenn ich eine Challenge bekomme, ist das das Geilste überhaupt. «Geben Sie mir eine schwierige Aufgabe – und ich habe den Tag meines Lebens.»

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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