Elektro

Nachfrage nach Plug-in-Hybriden bricht ein

Volvo setzt auf die Elektromobilität. Mit dem S90 Twin Engine hat man einen Plug-in-Hybrid im Angebot. Foto: Volvo
Der Volvo S90 Twin Engine, ein Plug-in-Hybrid, an der Ladesäule. Foto: Volvo

Die Nachfrage nach Elektroautos und Plug-in-Hybriden ist im Januar eingebrochen. Der deutsche Automarkt präsentierte sich mit einem Rückgang.

So gab es zum Start ins neue Jahr ein Minus von 2,6 Prozent. Insgesamt wurden im Januar 179.247 Fahrzeuge neu zugelassen, wie aus den Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) vom Freitag hervorgeht. Das ist das zweitniedrigste Zulassungsniveau seit Januar 1991.

Während die Zahl der Neuzulassungen bei gewerblichen Haltern um 2,5 Prozent zulegte und damit auf einen Anteil von 68,3 Prozent kommt, ging die Zahl der privaten Zulassungen um 12,1 Prozent zurück (Anteil 31,6 Prozent).

Rückgang der Zulassungen bei E-Autos

Einen deutlichen Rückgang gab es bei reinen E-Autos. Sie kommen mit 18.136 Neuzulassungen nur noch auf einen Anteil von zehn Prozent, eine Rückgang von über 13 Prozent. Der Rückgang bei den Plug-in-Hybriden, die seit diesem Jahr keine Förderung mehr erhalten, lag mit 8853 Neuzulassungen bei über 53 Prozent.
„Der schwache Jahresbeginn muss im Zusammenhang mit dem sehr starken Jahresende 2022 betrachtet werden. Gerade die Neuzulassungen von E-Fahrzeugen wurden im Dezember vorgezogen und fehlen nun“, sagte Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK). Zirpel geht jedoch davon aus, dass der Markt nach diesem Vorzieheffekt (nur noch in 2022 gab es die volle Förderung von 6000 Euro) wegen der verbesserten Lieferfähigkeit ins Plus drehen wird. „Dennoch hinterlässt die Kürzung der E-Auto-Förderung 2023 deutliche Spuren. Wir befürchten, dass es mit der bisherigen Dynamik vorerst vorbei ist.“

Tesla mit Plus von 912 Prozent

Das stärkste Wachstum legte im Januar Tesla hin. Mit 4241 Neuzulassungen lag es im Januar bei 912 Prozent. Unter den deutschen Marken erreichten Porsche (+19,3 Prozent/1,7 Prozent), Mercedes (+14,5 Prozent/12,0 Prozent), Ford (+3,4 Prozent/4,6 Prozent), VW (+1,3 Prozent/20,7 Prozent) Zulassungssteigerungen. Die weiteren deutschen Marken wie Mini (-54,3 Prozent/0,9 Prozent), Smart (-39,1 Prozent/0,4 Prozent), Opel (-34,4 Prozent/4,1 Prozent) und BMW (-24,7 Prozent/6,2 Prozent) büßten deutlich ein, bei Audi lag der Rückgang nur bei einem Prozent und einem Anteil von 8,2 Prozent.

Eine starke Performance legte bei den Importeuren Dacia hin. Mit 5671 Neuzulassungen lag das Plus bei über 42 Prozent und einem Marktanteil von 3,2 Prozent. Damit war Dacia stärker unterwegs als die Mutter Renault, die mit 3057 Neuzulassungen ein Minus von über 36 Prozent hinnehmen musste. Damit kommen die Franzosen auf einen Marktanteil von zwei Prozent. Starke Zuwächse gab es auch für Toyota (+28,3 Prozent/3,6 Prozent) und Skoda (+12,6 Prozent/7,7 Prozent) Die VW-Tochter Skoda war damit zugleich die stärkste Importmarke.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben Autogazette.de und Autozukunft.de verantwortet er auch das Magazin electrified.

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